Alltag in der MMK

Tagesablauf in der MM


Ankommen am Morgen


Jedes Kind hat einen Spind für das Straßengewand, Hausschuhe und Turngewand und einen Spind für die Unterrichtsmaterialien wie Bücher, Modulplanmappe und Federpennal.

Auf einer Anschlagtafel am Gang können die Kinder schon in der Früh sehen, was an diesem Tag wann stattfindet und in welchem Raum (z.B. Deutsch, Religionsstunden, Zahnarzt).

Ebenso lesen sie dort auch, ob und wann für sie verpflichtende Erarbeitungen (z.B. 4. LJ Grammatik) stattfinden. Farben, Zahlen und Symbole entsprechend den Themenräumen helfen ihnen bei der Orientierung. LeseanfängerInnen werden selbstverständlich von älteren Kindern unterstützt.


Wie läuft ein Unterrichtstag in der Miteinander Mehrstufenklasse konkret ab?


Unterrichtsbeginn ist um 07:50 Uhr. Zu diesem Zeitpunkt sollen die Kinder bereits auf ihrem Arbeitsplatz im entsprechenden Raum sitzen.

Kontrolle des Lernfortschritts: Meistens wird in der Früh in Kooperation mit dem Kind der Arbeitsfortschritt besprochen. So kann der individuelle Plan adaptiert werden. Fertige Arbeiten werden aussortiert.



Freie Lernphase (Offener Unterricht)

In der „Freien Lernphase“ weicht der Gleichschritt der individuellen Zeiteinteilung. Die Kinder können ihrem jeweiligen Entwicklungsstand gemäß an verschiedensten Aufgaben arbeiten. Sie dürfen auch meist selbst entscheiden, ob sie allein, zu zweit, oder in einer Gruppe arbeiten wollen. Auch der Arbeitsplatz wird selbst gewählt, oder ergibt sich aufgrund der Umstände: Einzeltisch, Teppich, Gruppentisch oder Computer. Die Kinder dürfen die Arbeitshaltung selbst wählen (Kinder schreiben im Liegen, Sitzen oder kniend), wobei auf Abwechslung geachtet wird.

Zu Beginn der Freien Lernphase nehmen die Kinder ihre individuelle Modulplanmappe und entscheiden, mit welchem Lernziel sie an diesem Tag beginnen wollen. Manchmal müssen sie auch zu einer Erarbeitung, dann erübrigt sich diese erste Entscheidung. In der Modulplanmappe befindet sich ein individueller Modulplan, der optional angepasst wird. (z.B. besondere Zusatzoption, nochmalige notwendige Übung, etc.).

Oft arbeiten die Kinder aber selbständig an bereits begonnenen Übungsmaterialien oder in Schulbüchern weiter. Diese befinden sich in ihrem Spind bzw. in der Modulplanmappe. Beenden die Kinder ihre Arbeit im Raum, zeigen sie die Ergebnisse zur Kontrolle. Mit einem Datumsstempel in der Farbe des Themenraumes bestätigt die Lehrerin die korrekte Erledigung der Aufgabe, und das Kind widmet sich einem neuen Thema, nimmt die Modulplanmappe und wechselt den Raum und die Lehrerin.


Der Modulplan:


Der Stoff des Lehrplanes der gesamten Volksschule wird in einzelne Module unterteilt. Nachdem der Lernstand eines Kindes erhoben wurde, bekommt es einen entsprechenden Modulplan, mit dem es startet. Kann ein Kind etwa schon einige Buchstaben gut schreiben, beginnt es im 1. Lernjahr im Unterrichtsgegenstand Deutsch natürlich nicht mit dem ersten Modulplan.

So lernt jedes Kind auf seinem Level und in seinem Tempo.

Unterforderung bzw. Überforderung, wie es in herkömmlichen Unterrichtssystemen oft der Fall ist, haben bei uns keine Chance!!

Die Annahme, dass jedes Kind in allen Bereichen das gleiche Talent zeigt, unterstützen wir nicht.


Gliederung des Modulplans:


Auf dem Modulplan befinden sich verbalisierte Inhalte, die durch Bilder grafisch unterstützt sind für die Kinder, die noch nicht lesen können. Jeder ausgegebene Modulplan liegt in einer farbigen Hülle.

Deutsch=BLAU

Mathematik=ROT

Kosmischer Unterricht=GRÜN

So können sich die Kinder leichter orientieren.


Am Modulplan befindet sich eine fortlaufende Nummer, ein Feld für den Namen und eventuell eine Themenüberschrift.

  1. Es gibt einen Bereich für die „Materialarbeit“. Die Aufgaben in diesem Bereich können meist nur in der Schule erfüllt werden.
  2. Ein weiterer Bereich ist der schriftliche Übungsteil. Hier kommen Schulbücher und individuell erstellte Unterrichtsskripten zum Einsatz. (HÜ-Teil)
  3. Selbstgewählte Themen: Meist sind das spielerische Komponenten, Leseaufgaben oder lustige Dinge aus dem Unterricht, die die Kinder gerne noch einmal machen.
  4. Digitale Unterrichtssegmente: Meist sind diese Aufgaben aus LERN-APPs, die auf dem Tablet/Laptop gelöst werden. Beispiele sind hier die Lern-App „ANTON“ oder „ANTOLIN“.

Bearbeitete Themen:


Anlässe für das Lernen entstehen oft durch das gemeinsame Klassenleben.

Manchmal bringt ein Kind das Interesse an einem Thema von außen mit und steckt damit andere Kinder an. So können zum Beispiel „Haustiere“ gerade „in“ sein oder auch „Dinosaurier“.

Oft nehmen Kinder einfach ein Blatt Papier und beginnen zu schreiben, rechnen, oder zu zeichnen. Wenn diese Arbeit des Kindes von der Lehrerin als Anknüpfungspunkt für den nächsten Lernschritt erkannt wird, gibt sie im Gespräch den Impuls für die weitere Arbeit. Im Dialog mit der Lehrerin oder anderen Kindern entsteht daraus oft ein größeres Projekt – für dieses eine Kind oder auch für mehrere Kinder.

Selten kommt es vor, dass wir – jeweils in Absprache mit den Eltern – eine Zeit lang für das Kind entscheiden, mitunter sogar täglich vorgeben, was es zu tun hat.

Natürlich können die Kinder in der Freiarbeit die Lehrerinnen jederzeit um Rat und Hilfe bitten. Die Lehrerinnen sind in der Regel bemüht, in einer Art zu helfen, die nicht bewertend ist, sondern eigenes Denken und eigene Entscheidungen offen lässt.

Der persönliche Lehrerinnen-SchülerInnen-Kontakt ist in der Freiarbeit eher möglich als im Frontalunterricht. Jedes Kind hat immer wieder die Möglichkeit, die ungeteilte Aufmerksamkeit zu erhalten. Kinder haben in dieser Klasse die Möglichkeit, durch den aktiven Umgang mit konkreten, alle Sinne ansprechenden Materialien zu lernen. Dabei verwenden wir hauptsächlich Montessori-Material, bzw. Material, das das eigenständige Lernen fördert und durch seinen haptischen Umgang das tatsächliche Begreifen ermöglicht.


Im Rahmen der Freiarbeit machen die Lehrerinnen auch immer wieder kleine Erarbeitungen, bei denen sie einem oder mehreren Kindern den Umgang mit dem Montessori-Material und anderen Entwicklungsmaterialien zeigen, wenn sie meinen, dass dies für den Entwicklungsstand des Kindes bzw. der Kinder gerade passend ist oder ein Kind mit der Bitte „Zeig mir das“ an sie herangetreten ist.


Erarbeitungen:


Erarbeitungen finden jeweils in den Themenräumen statt und sind für eine bestimmte Gruppe von Kindern verpflichtend. Darüber hinaus dürfen Kinder natürlich freiwillig teilnehmen. Darbietungen stellen einen neuen Themenbereich vor ( z.B. Schriftliche Multiplikation, Buchstabenerarbeitung, Obst, etc.) und führen ebenso in den Gebrauch des dazugehörigen Arbeitsmaterials ein. Meist gibt es im Anschluss an die Erarbeitung auch Übungsmaterialien in Form von Themenheften und Arbeitsblättern, die bis zu ihrer Fertigstellung in der Modulplanmappe aufbewahrt werden.


Manchmal „stecken“ sie damit dann auch andere Kinder „an“, die gar nicht bei der Darbietung waren, sondern während dessen im anderen Raum ihre Freiarbeit begonnen haben, und nun die neue Information von ihren MitschülerInnen erhalten. Das Arbeitsmaterial ist jeweils so differenziert, dass es auf jeder Jahrgangsstufe und bei jedem Lernstand bearbeitet werden kann. So lernen die Kinder auch direkt voneinander.





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